Zoë Beck hat sich die Zeit genommen, uns ein paar spannende Fragen zu beantworten. Hier könnt ihr das komplette Interview lesen.
Interviewer: Es gibt so viele interessante Genres – was hat Sie ursprünglich dazu motiviert speziell Krimis zu schreiben?
Zoë Beck: Ich kam ja eher durch Zufall zum Schreiben. Isabel Schickinger, die mit Lianne Kolf (meiner Literatur-Agentin) zusammenarbeitet, hatte damals die Idee, dass ich das doch mal machen könnte. Bis heute weiß ich nicht, wie sie darauf kam, aber sie hat es mir zugetraut, und seitdem gebe ich mir bei allem, was ich schreibe, noch eine Extraportion Mühe, um Isabel nicht zu enttäuschen 😉
Ich mochte das Genre immer sehr gern, sowohl in der Literatur als auch im Film. Das war und ist mir deutlich näher als, sagen wir mal, der Liebesroman, der mich so gar nicht reizt. Auch wenn man in jedem Genre Themen der Gegenwart abbilden kann (ja, auch in der Fantasy, Science Fiction sowieso …), wahrscheinlich mag ich außerdem auch noch die menschlichen Abgründe. Ja, ich war schon als Kind etwas komisch, was das angeht.
Zoë Beck: Ich kam ja eher durch Zufall zum Schreiben. Isabel Schickinger, die mit Lianne Kolf (meiner Literatur-Agentin) zusammenarbeitet, hatte damals die Idee, dass ich das doch mal machen könnte. Bis heute weiß ich nicht, wie sie darauf kam, aber sie hat es mir zugetraut, und seitdem gebe ich mir bei allem, was ich schreibe, noch eine Extraportion Mühe, um Isabel nicht zu enttäuschen 😉
Ich mochte das Genre immer sehr gern, sowohl in der Literatur als auch im Film. Das war und ist mir deutlich näher als, sagen wir mal, der Liebesroman, der mich so gar nicht reizt. Auch wenn man in jedem Genre Themen der Gegenwart abbilden kann (ja, auch in der Fantasy, Science Fiction sowieso …), wahrscheinlich mag ich außerdem auch noch die menschlichen Abgründe. Ja, ich war schon als Kind etwas komisch, was das angeht.
Ihre Bücher beziehen ihre Themen aus dem Hier und Jetzt und spiegeln aktuelle Fragen wieder. Was motiviert, oder was inspiriert Sie, darüber zu schreiben?
Ich kann mir die Themen, über die ich schreibe, ja nun zum Glück aussuchen, und da suche ich nach etwas, das mich interessiert, das mich vielleicht schon seit Jahre umtreibt, etwas, das ich spannend genug finde, um damit Monate oder Jahre der Recherche und des Schreibens zu verbringen.
Ich kann mir die Themen, über die ich schreibe, ja nun zum Glück aussuchen, und da suche ich nach etwas, das mich interessiert, das mich vielleicht schon seit Jahre umtreibt, etwas, das ich spannend genug finde, um damit Monate oder Jahre der Recherche und des Schreibens zu verbringen.
Es gibt bei Ihnen nicht immer eine „Happy-End“-Garantie. Ist das, weil das Leben einfach so ist, oder vielleicht, weil schwere moralische Fragen sich nicht einfach so beantworten lassen?
Ich weiß, die Sehnsucht nach einem „Alles wird gut“ ist sehr groß, und es ist ja nicht so, dass ich die nicht auch hätte. Ich habe sie jeden Tag. Aber wie Sie schon sagen, so ist es einfach nicht, und schwere Verbrechen (damit meine ich nicht nur die Morde) ziehen ihre Kreise und haben Konsequenzen, die dann über die erzählte Geschichte hinausgehen, und das deutet sich dann eben in einem Not-so-happy-End an.
Ich weiß, die Sehnsucht nach einem „Alles wird gut“ ist sehr groß, und es ist ja nicht so, dass ich die nicht auch hätte. Ich habe sie jeden Tag. Aber wie Sie schon sagen, so ist es einfach nicht, und schwere Verbrechen (damit meine ich nicht nur die Morde) ziehen ihre Kreise und haben Konsequenzen, die dann über die erzählte Geschichte hinausgehen, und das deutet sich dann eben in einem Not-so-happy-End an.
In Ihrem letzten Buch „Schwarzblende“ thematisieren Sie den sogenannten IS. Was können Sie über die Recherche und den Werdegang dieses Buches erzählen? Wenn es so aufwühlend ist, es zu lesen, kann ich mir kaum vorstellen, wie schwer es ist, so aktuelle Themen anzusprechen und zu analysieren. Was hat Sie dazu bewegt?
Auf das Thema bin ich durch die mediale Verbreitung des Attentats auf Lee Rigby 2013 gekommen. Da beschäftigte mich die Frage: Wie wird heute über Anschläge berichtet. In diesem Zusammenhang interessierte mich auch das Thema der Kriegsfotografie. Das andere Thema ist der Umgang einer Gesellschaft mit dem Terror, da wurden und werden in Großbritannien und den meisten anderen Ländern schwere Fehler gemacht, durch Diskriminierung, Ausgrenzung, falsche Verdächtigungen, Pauschalisierungen usw. Während der Arbeit am Buch wurde der so genannte IS dann immer präsenter, und meine Geschichte wurde viel aktueller, als mir lieb sein kann.
Auf das Thema bin ich durch die mediale Verbreitung des Attentats auf Lee Rigby 2013 gekommen. Da beschäftigte mich die Frage: Wie wird heute über Anschläge berichtet. In diesem Zusammenhang interessierte mich auch das Thema der Kriegsfotografie. Das andere Thema ist der Umgang einer Gesellschaft mit dem Terror, da wurden und werden in Großbritannien und den meisten anderen Ländern schwere Fehler gemacht, durch Diskriminierung, Ausgrenzung, falsche Verdächtigungen, Pauschalisierungen usw. Während der Arbeit am Buch wurde der so genannte IS dann immer präsenter, und meine Geschichte wurde viel aktueller, als mir lieb sein kann.
Was können Sie uns über Ihr neues Buch „Die Lieferantin“ schon vorab verraten?
Es geht um die Legalisierung von Drogen. Das fand ich schon immer ein spannendes Thema. Es geht aber auch um ein Post-Brexit-London, und um patriarchale Machtstrukturen in der Kriminalität und der Politik. Zum Inhalt: Ein Restaurantbesitzer tötet völlig ungeplant und mehr aus Versehen seinen Schutzgelderpresser, der zu einer großen, alt eingesessenen kriminellen Bande gehört. Diese Bande glaubt nun, dass ein neuer Drogenlieferant hinter dem Mord steckt, und macht sich auf die Suche nach diesem „Neuen“, der mit Drohnen und über Darknetbestellungen ausliefert. Der „Neue“ ist eine Frau, die sich nun vor diesen Leuten verstecken muss, aber nicht nur vor denen, die Politik hängt nämlich auch noch mit drin, da geht es um neue Drogengesetze. Jedenfalls hat sie so einige Gründe, um ihr Leben zu fürchten. Dabei wollte sie nur den Leuten die Möglichkeit geben, mit gutem Stoff verantwortungsbewusst umzugehen, so dass sie sich keinen Dreck auf der Straße kaufen müssen. Und außerdem ist sie eine geniale Erfinderin, daher die Drohnen.
Sie sind nicht nur Autorin, sondern unter anderem auch Übersetzerin und Mitgründerin des CulturBooks Verlages. Wie lässt sich das alles kombinieren? Erzählen Sie kurz auch von Ihren anderen Tätigkeiten.
Na ja, hat ja alles irgendwie mit Büchern und Geschichten und Sprache zu tun. Das macht alles großen Spaß. Ich bin ja außerdem noch Synchronregisseurin, was zwar nichts mit Büchern, aber auch mit Geschichten und Sprache zu tun hat. Ich bin nirgendwo fest angestellt, ich teile mir meine Projekte selbst ein. Darüber bin ich auch sehr froh. Ich muss eigentlich nur aufpassen, dass ich nicht zu viel arbeite. Ich vergesse manchmal, dass ich auch schlafen muss.
Es geht um die Legalisierung von Drogen. Das fand ich schon immer ein spannendes Thema. Es geht aber auch um ein Post-Brexit-London, und um patriarchale Machtstrukturen in der Kriminalität und der Politik. Zum Inhalt: Ein Restaurantbesitzer tötet völlig ungeplant und mehr aus Versehen seinen Schutzgelderpresser, der zu einer großen, alt eingesessenen kriminellen Bande gehört. Diese Bande glaubt nun, dass ein neuer Drogenlieferant hinter dem Mord steckt, und macht sich auf die Suche nach diesem „Neuen“, der mit Drohnen und über Darknetbestellungen ausliefert. Der „Neue“ ist eine Frau, die sich nun vor diesen Leuten verstecken muss, aber nicht nur vor denen, die Politik hängt nämlich auch noch mit drin, da geht es um neue Drogengesetze. Jedenfalls hat sie so einige Gründe, um ihr Leben zu fürchten. Dabei wollte sie nur den Leuten die Möglichkeit geben, mit gutem Stoff verantwortungsbewusst umzugehen, so dass sie sich keinen Dreck auf der Straße kaufen müssen. Und außerdem ist sie eine geniale Erfinderin, daher die Drohnen.
Sie sind nicht nur Autorin, sondern unter anderem auch Übersetzerin und Mitgründerin des CulturBooks Verlages. Wie lässt sich das alles kombinieren? Erzählen Sie kurz auch von Ihren anderen Tätigkeiten.
Na ja, hat ja alles irgendwie mit Büchern und Geschichten und Sprache zu tun. Das macht alles großen Spaß. Ich bin ja außerdem noch Synchronregisseurin, was zwar nichts mit Büchern, aber auch mit Geschichten und Sprache zu tun hat. Ich bin nirgendwo fest angestellt, ich teile mir meine Projekte selbst ein. Darüber bin ich auch sehr froh. Ich muss eigentlich nur aufpassen, dass ich nicht zu viel arbeite. Ich vergesse manchmal, dass ich auch schlafen muss.